Brandýs nad Labem - Schlossbrauerei

Die ursprünglich aus dem 16. Jahrhundert stammende Brauerei wurde in den 1830er Jahren nach dem Projekt von Kilian Ignaz Dientzenhofer im Barockstil umgebaut.


Die Ursprünge der Brauerei sind nicht vollständig geklärt, aber wahrscheinlich hat sie ihre Anfänge im 16. Jahrhundert, als Brandýs zu einem wichtigen Wirtschaftszentrum der Region Mittelpolabí wurde und der Adel das Privileg erhielt, auf seinen Gütern Bier zu brauen.

Die früheste urkundliche Erwähnung ist ein Bericht über die Verwaltung der Herrschaft Brandýs aus dem Jahr 1564, in dem die Einnahmen aus dem Bierverkauf erwähnt werden.

Während des Dreißigjährigen Krieges, im Jahr 1639, wurde die Brauerei von schwedischen Truppen zerstört.

In den 1830er Jahren wurde die Brauerei nach dem Projekt von Kilian Ignaz Dientzenhofer im Barockstil umgebaut.

Ausführliche Informationen

Geschichte

Die Ursprünge der Brauerei sind nicht ganz klar, aber wahrscheinlich hat sie ihre Anfänge bereits im 16. Jahrhundert, als Brandýs zu einem bedeutenden Wirtschaftszentrum der mittleren Region Polabí wurde und der Adel das Privileg erhielt, auf seinen Gütern Bier zu brauen.

Die Brauerei auf der Burg Brandýs, die oft als Unterburg, Burgbrauerei oder kaiserliche Brauerei bezeichnet wird, war immer ein Betrieb der Oberschicht, obwohl sie später auch verpachtet wurde.

Die ýlteste urkundliche Erwýhnung ist ein Bericht ýber die Verwaltung des Brandýser Gutes aus dem Jahr 1564, in dem die Einnahmen aus dem Bierverkauf erwýhnt werden.

Aus dem Jahr 1575 ist eine Beschwerde der Bürger von Brandýs erhalten geblieben, in der die Brauerei erwähnt wird. Im Jahr 1574 soll die Mälzerei einem kostspieligen Umbau unterzogen worden sein.

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Brauerei 1639 von schwedischen Truppen zerstört, was unter anderem in einer Vedute von Matthäus Merian aus dem Jahr 1640 dargestellt ist. Noch 1651 heißt es, dass die Brauerei "seit einigen Jahren abgebrochen und ruiniert ist, wüst steht und einer nicht geringen Arbeit bedarf".

Die Brauerei wurde in den frühen 1750er Jahren wieder aufgebaut. Am 30. Oktober 1652 ersuchte der Statthalter von Brandýs die Reichskammer, ihm eine bestimmte Menge Holz für die Wiederherstellung der Brauerei und anderer kleinerer Gebäude auf dem Gut zu liefern. Die Reparaturen an der Brauerei begannen 1654, und 1655 wurde das Bierbrauen wieder aufgenommen.

Im Jahr 1683 wurde unter der Leitung des Architekten Giovanni Domenico Canivalle ein neuer Braukeller unter dem Schlossgarten errichtet.

In den 1830er Jahren wurde die Brauerei nach einem Projekt von Kilian Ignaz Dientzenhofer im Barockstil umgebaut.

Die umgebaute Brauerei ist auf einem Stich von F. B. Werner um 1740 abgebildet, auf dem das Gebäude in seiner ganzen barocken Pracht nahe dem Elbufer steht.

Im Jahr 1860 erfolgte der letzte Umbau, der das heutige Erscheinungsbild im historisierenden Stil bestimmt. Das einzige störende Element ist die 1920 errichtete Turmmalztrocknungsanlage.

Architektur

Die komplexe bauliche Entwicklung des Gebäudes spiegelt sich auch in der Masse und dem unregelmäßigen Grundriss wider. An der Westseite befindet sich das ältere frühbarocke Gebäude des ursprünglichen Sudhauses, das von einem hohen Walmdach mit einem quadratischen, mit Kartuschen verzierten Schornstein bedeckt ist. Im Westgiebel befindet sich ebenfalls eine große Kartusche. Im Osten schließt sich ein langer Flügel der Mälzerei an. Seine westliche Hälfte, die an das Sudhaus angrenzt, stand bereits im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts, der östliche Teil ist spätbarock (siehe die Inschriftentafel über dem Eingangsportal).

Das Rizalitische Hochhaus mit seinem charakteristischen Backsteinschornstein wurde 1920 hinzugefügt.

Östlich des Schlosses befindet sich das große, teils einstöckige, teils zweigeschossige, verputzte Backsteingebäude der Schlossbrauerei. Es ist durch einen Sockel, ein Geschoss und ein profiliertes Kranzgesims sowie rechteckige Fenster mit Maßwerk gegliedert.

Das Gebäude setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Der westliche, im Grundriss fast quadratische Teil des Gebäudes hat ein Satteldach mit einem Halbwalmdach auf der Nordseite, das mit Fachwerk gedeckt ist. Der östliche Teil des Gebäudes mit einem geschwungenen rechteckigen Grundriss hat ein überwiegend mit Blech gedecktes Satteldach.

Gegenwart

Derzeit ist das Brauereigebäude in einem sehr schlechten Zustand und wird als Lager für den Eigentümer - das Nationale Technische Museum - genutzt.

Besitzer / Nutzer

Národní technické muzeum
Tel.: 220 399 241
E-mail: reditel[ZAVINÁČ]ntm[TEČKA]cz
www.ntm.cz
9. März 2024

Quellen

Titel / Autor Datum der Zitierung Ort und Jahr der Veröffentlichung
Brandejs nad Labem : město, panství i okres. Díl I. (PRÁŠEK, Justin Václav)
440 s.
2008 / 2008
Encyklopedie pivovarů Čech, Moravy a Slezska. I. díl, Střední Čechy (JÁKL, Pavel)
369 s.
Libri / 2004
Pivovarnictví na komorním panství Brandýs nad Labem v 16.-17. století (ZICH, Ondřej) FF UK Praha / 2013

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GPS: 50.1871800N, 14.6683172E
Zámecký pivovar v Brandýse nad Labem