Bamberg - Martinskirche

St. Martinskirche am Grünen Markt, erbaut zwischen 1686 und 1696 von Georg und später Leonhard Dientzenhofer

Die Martinskirche in Bamberg ist eine dem heiligen Martin geweihte katholische Pfarrkirche in der Innenstadt am Grünen Markt. Im Jahr 1686 wurde Georg Dientzenhofer von den Bamberger Jesuiten zum Baumeister und Architekten ihrer Stiftskirche Namen Jesu, der heutigen Martinskirche, ernannt. Noch im selben Jahr wird mit dem Bau begonnen. Anschließend übernahm Leonhard Dientzenhofer den Bau und vollendete ihn. Die Kirche wurde 1696 fertiggestellt.

Ausführliche Informationen

Geschichte

Im Jahr 1611 übernahmen die Jesuiten das ehemalige Karmeliterkloster in Bamberg, dessen Kirche zur Austrassa hin lag. Nachdem es ihnen gelungen war, ein ausreichend großes Grundstück am Marktplatz (heute Grüner Markt) zu erwerben, empfahlen die Jesuiten 1685 Pater Nivard Christoph aus dem Kloster Waldsassen als Baumeister Georg Dientzenhofer aus Prag für die Planung und den Bau ihrer Stiftskirche Namen Jesu im Geist der Gegenreformation. Zu dieser Zeit war Georg mit seiner Baufirma am Bau des Klosters in Waldsassen beteiligt.

Im Jahr 1686 wurde Georg von den Bamberger Jesuiten zum Baumeister der Namen Jesu Kirche, der heutigen Martinskirche und des Jesuitenkollegs in Bamberg, ernannt. Der Grundstein für den Bau nach Georgs Entwurf wurde am 4. August 1686 gelegt.

Der Bau der Martinskirche wurde später von seinem Bruder Leonhard übernommen, was damit zusammenhängen mag, dass Georg den Bau der Kirche in Trauttmannshofen bei Amberg übernahm, die zur Abwechslung von Leonhard entworfen wurde. Im Jahr 1689 starb Georg zu früh.

Der erste Gottesdienst wurde in der Silvesternacht 1691 in der Kirche St. Martin in Bamberg abgehalten. Die Kirche wurde am 17. Mai 1693 geweiht und 1696 vollständig fertiggestellt. Das Jesuitenkolleg in Bamberg wurde erst 1720 ohne die Familie Dientzenhofer fertiggestellt.

Mit dem Bau der Martinskirche in Bamberg etabliert sich die Familie Dientzenhofer endgültig in Franken. Durch die Zusammenarbeit des Jesuitenordens mit Georg und Leonhard beginnt die Verwandlung Bambergs, das auch als das Rom Frankens bezeichnet wird, in eine Barockstadt, deren barockes Erscheinungsbild wesentlich durch die Architektur der drei Dientzenhofer-Brüder Georg, Leonhard und Johann bestimmt wird. Die Umgestaltung erreichte ihren Höhepunkt in der Regierungszeit von Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn (1655-1729) nach 1693.

Nach der Säkularisation ging die Funktion der alten Marktkirche St. Martin, die am heutigen Maxplatz stand und 1804 abgerissen wurde, ebenso wie ihr Patronat auf die ehemalige Jesuitenkirche Namen Jesu am Grünen Markt über, die seither die Hauptpfarrkirche der Stadt ist.

Architektur

Die Martinskirche ist eine Backsteinsäulenkirche mit Satteldach, markanter Fassade und einem Turm mit Stufenkuppel und Laterne über dem Chor, der den Grünen Markt im Zentrum Bambergs dominiert.

Inneneinrichtung

Einige der Kunstwerke aus der alten Martinskirche am Maxplatz wurden gerettet und in der Martinskirche (ursprünglich Name Jesu) am Grünen Markt aufgestellt, insbesondere die Pieta am rechten Seitenaltar. Sie wurde um 1330 in Köln angefertigt und ist eine der ältesten der so genannten Todesangsttafeln, geschnitzte Darstellungen der Passion Christi, die nach dem Vorbild Dürers (1511) entstanden sind.

Das schlichte Innere der Martinskirche wird von der theatralischen und prächtigen Wand des Hochaltars beherrscht, einem Werk aus Stuckmarmor des Italieners Giovanni B. Die Illusionskuppel über der Kreuzigung, 1714 von Francesco Marchini nach einer Kopie von Andrea Pozzo gemalt, war die erste ihrer Art in Deutschland.

Gegenwart

Kostel sv. Martina je farním kostelem Římskokatolické farnosti sv. Martina v Bambergu. 

Besitzer / Nutzer

Pfarramt St. Martin
Tel.: 0951 / 98 12 10
E-mail: st-martin[TEČKA]bamberg[ZAVINÁČ]erzbistum-bamberg[TEČKA]de
kirche-stmartin-bamberg.de
26. April 2023